Blaue Biotechnologie... ist die Nutzung der Vielfalt der Meeresumwelt und -organismen
Die 5 Farben der Biotechnologie
Die blaue Biotechnologie oder Meeresbiotechnologie wird durch ihr Grundmaterial definiert:
Meeresressourcen, die an Land in der Regel nicht vergleichbar sind.
Trotz der Kenntnis vieler mariner Ökosysteme gibt es noch viele ungenutzte Ressourcen, die als Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren dienen könnten. Die rasche Entwicklung der Genomik (Genomsequenzierung) und des metagenomischen Screenings (Expression von DNA-Fragmenten aus der Meeresumwelt) sollte es ermöglichen, die metabolische Vielfalt der Meeresressourcen zu nutzen.
Viele Mikroorganismen sind eine Quelle wertvoller Moleküle in der Pharmazie, Kosmetik und Ernährung. Um die Kultivierung dieser Mikroorganismen zu untersuchen und zu optimieren, hat Pierre Guerin in Zusammenarbeit mit dem Institut für Chemie natürlicher Substanzen des CNRS (ICSN) den ersten Universal Fermenter entwickelt: Unifertex.
Dieser weltweit einzigartige Fermenter hat den Vorteil, dass er die Flüssiggärung mit der Festträgergärung koppelt.
Unifertex, entwickelt im Rahmen des Projekts TASCMAR (Tools and Strategies to access original bioactive compounds by Cultivating MARine invertebrates and associated symbionts), einem europäischen Projekt H2020. Es handelt sich um ein kollaboratives Forschungsprojekt, das darauf abzielt, neue Werkzeuge und immer bessere Strategien zur Verbesserung der Forschung an Biomolekülen marinen Ursprungs vorzuschlagen. TASCMAR ist die Antwort auf eine zentrale Herausforderung der blauen Wachstumsstrategie der EU: die nachhaltige Nutzung von Meeresverbindungen.
Unter den Meeresorganismen haben Mikroalgen viele Vorteile für den Einsatz in der Biotechnologie: große, wirtschaftlich gewonnene Biomasse und einfache Reinigung von Biomolekülen. Die geplanten Anwendungen umfassen ein breites Spektrum: Bioenergie, Lebensmittelindustrie, Gesundheitsprodukte, Kosmetika, Energie und Umweltschutz (CO2-Verbrauch).
Im Rahmen des Projekts EIMA (Industrielle Nutzung von Mikroalgen) hat Pierre Guerin einen speziellen Fermenter für die Produktion von Mikroalgen durch heterotrophe Mixotrophie entwickelt und hergestellt.
Dieses Projekt entsprach vorrangigen Aufgaben in den sechs Zielmärkten:
- Aquakultur: Bereitstellung einer neuen Nahrungsquelle für Aquakulturbetriebe, um den Abbau der natürlichen Fischbestände zu begrenzen und die Nährstoffqualität der Futtermittel zu verbessern
- Menschliche Ernährung: Massenproduktion von Omega 3 ohne Aquakultur, wodurch die Versorgungsgrenze für die Fischzucht aufgehoben wird
- Tierernährung: Stärkung der Position Frankreichs als Marktführer auf dem europäischen Markt durch die Bereitstellung neuer Rohstoffquellen für die Herstellung von Mischfuttermitteln (Algen sind Quellen für hochwertiges Protein, das ihrer Knappheit entspricht)
- Kosmetik: Einführung neuer biobasierter Wirkstoffe
- Grüne Chemie: Minimierung der Abhängigkeit der französischen chemischen Industrie vom Erdöl
- Energie: Stärkung der Erzeugung erneuerbarer Energien und Begrenzung der Energieabhängigkeit, insbesondere im Verkehrsbereich durch die Einführung von Biokraftstoffen der dritten Generation